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Die schönsten Frühlingsgedichte

  1. April
  2. Aprilwetter in der Osterwoche
  3. Blaues Blütenmeer
  4. DER BAUM Frühlings-Impression
  5. Der Frühling
  6. Der Lenz
  7. Der Lenz auf goldenem Throne
  8. Der Winter ist vorbei
  9. Die Sonne geht im Osten auf
  10. Die Tulpe
  11. Ein Frühlingsgedicht
  12. Einzug des Frühlings
  13. Er ist`s
  14. Es färbte sich die Wiese grün
  15. Frühling (Stöckl)
  16. Frühling (Seidel)
  17. Frühling (Mickwitz Apenbrink)
  18. Frühlings Ankunft
  19. Frühlingbote
  20. Frühlingbotschaft
  21. Frühlingsbotschaft (Fallersleben)
  22. Frühlingserwachen (Pernicka)
  23. Frühlingserwachen (Blasberg)
  24. Frühlingsglaube
  25. Frühlingsgrün
  26. Frühlingsliebe
  27. Frühlingslied
  28. Frühlingsnacht
  29. Frühlingsnahen
  30. Frühlingsregen
  31. Frühlingsstoßgebet
  32. Frühlingsträume
  33. Frühveilchen
  34. Frühlingswärme
  35. Halt inne...
  36. Herz getrost
  37. Junge Zeit
  38. Kleine Triebe mehr und mehr
  39. Lenz, erwache
  40. Märzlieder
  41. Märzsturm
  42. oesterlicher-lerchenruf
  43. Ostermorgen
  44. Schneeglöckchen (v. Eichendorff)
  45. Schneeglöckchen (v. Muth)
  46. Unterm Baum im grünen Gras
  47. Voller Frühling
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Die schönsten Verse und Gedichte zum Frühling
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Es färbte sich die Wiese grün
von Novalis (1772 - 1801)

Es färbte sich die Wiese grün

Es färbte sich die Wiese grün
Und um die Hecken sah ich blühn,
Tagtäglich sah ich neue Kräuter,
Mild war die Luft, der Himmel heiter.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Und immer dunkler ward der Wald
Auch bunter Sänger Aufenthalt,
Es drang mir bald auf allen Wegen
Ihr Klang in süßen Duft entgegen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Es quoll und trieb nun überall
Mit Leben, Farben, Duft und Schall,
Sie schienen gern sich zu vereinen,
Daß alles möchte lieblich scheinen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

So dacht ich: ist ein Geist erwacht,
Der alles so lebendig macht
Und der mit tausend schönen Waren
Und Blüten sich will offenbaren?
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Vielleicht beginnt ein neues Reich
Der lockre Staub wird zum Gesträuch
Der Baum nimmt tierische Gebärden
Das Tier soll gar zum Menschen werden.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Wie ich so stand und bei mir sann,
Ein mächtger Trieb in mir begann.
Ein freundlich Mädchen kam gegangen
Und nahm mir jeden Sinn gefangen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Sie ging vorbei, ich grüßte sie,
Sie dankte, das vergeß ich nie
Ich mußte ihre Hand erfassen
Und Sie schien gern sie mir zu lassen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Uns barg der Wald vor Sonnenschein
Das ist der Frühling fiel mir ein.
Kurzum, ich sah, daß jetzt auf Erden
Die Menschen sollten Götter werden.
Nun wußt ich wohl, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Titel: Es färbte sich die Wiese grün
Autor: Novalis (1772 - 1801)